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Typisch Weimar – die größten Sehenswürdigkeiten der Kulturstadt

Goethe und Schiller sind nur der Anfang. In Weimar spaziert ihr entspannt durch eine klassizistische, fast original erhaltene Altstadt, begebt euch auf Spuren bedeutender Künstler und prägender geschichtlicher Ereignis. GALERIA Reisen zeigt euch vor eurem Städtetrip nach Weimar, was wirklich „Typisch Weimar“ ist. Begleitet uns auf eine Erkundungstour entlang der größten Sehenswürdigkeiten.

Altstadt – Kunst, Kultur und Architektur auf kleinstem Raum

Rund 65.000 Menschen leben in Weimar. Überschaubar ist Thüringens viertgrößte Stadt – und damit fast schon zu gut geeignet für einen ereignisreichen Städtetrip. Denn so bietet euch Weimar auf kleinstem Raum eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. Bester Ausgangspunkt dafür ist die wunderschöne, teils original erhaltene, teils originalgetreu restaurierte Altstadt. Fast könnt ihr von Tür zu Tür gehen, fast überall gibt es etwas zu entdecken. Die Wohnhäuser von Schiller und Goethe. Von Herder, Bach und Liszt. Museen. Das Nationaltheater inklusive Goethe-Schiller-Denkmal. Der Marktplatz inklusive Rathaus.

 Marktplatz, Weimar

Der Marktplatz der historischen Altstadt Weimars

All das besucht ihr in Weimar im Schatten klassizistischer Bauwerke, nur unterbrochen von wenigen, Kopfstein-bepflasterten Metern Fußweg – und zwischendurch gönnt ihr euch zu Stärkung eine original Thüringer Rostbratwurst. Zum Start fahrt ihr am besten zum Busbahnhof Gropiusstraße – die Linien 1 bis 8 steuern ihn an – und spaziert von dort hinein in die Weimarer Altstadt.

Goethe und Schiller

Zwei der bedeutendsten deutschen Dichter. In einer Stadt. Johann Wolfgang von Goethe war ein wenig früher dran, lebte ab 1799 dennoch gewissermaßen gemeinsam mit Friedrich Schiller in Weimar. Tatsächlich lernten sich die beiden Dichter bereits lange vor ihrer Zeit in Weimar kennen. Ohne große Zuneigung. Konkurrenzdenken dominierte. Goethe sah sich durch den jüngeren Schiller in Bedrängnis, Schiller den älteren Goethe als Relikt des „Sturm und Drang“. Als Basis für eine intensive Freundschaft brauchte es schon Weimar. Beinahe täglich trafen sich die beiden Dichter, tauschten sich über Literatur, ihre Werke, die Naturwissenschaft und Philosophie aus.

 Statue von Goethe und Schiller

Imposante Statue von Goethe und Schiller.

Kein Wunder. Immerhin trieben sie sich so nicht nur gegenseitig an, ihre beiden Wohnhäuser lagen zudem kaum zehn Minuten Fußweg auseinander – was wiederum auch euch entgegenkommt. So werft ihr im Goethe Nationalmuseum, dem bedeutendsten Museum zur Lebensleistung Goethes, zunächst einen Blick in Goethes Wohnhaus, seht dort, wie der Dichter einst lebte. Danach lauft ihr nur vier Minuten durch Weimars Altstadt zu Schillers Wohnhaus. Auch hier seht ihr eine originalgetreue Einrichtung. Auch hier lernt ihr einiges über einen von Deutschlands bedeutendsten Dichtern. Typisch Weimar!

Lyrik, Kunst und Musik

Weimar, Stadt der Klassik, Stadt der Kunst. Mit Goethe und Schiller ist die künstlerische Ahnengalerie eures Städtetrips lange nicht erschöpft. Johan Gottfried Herder lebte ebenso in Weimar wie Franz Liszt. Johan Sebastian Bach beehrte die Thüringische Stadt ebenso wie Christoph Martin Wieland und Richard Wagner. Das prägt. So sehr, dass die Zeit, die all die Künstler, Dichter und Musiker in Weimar verbrachten als „Goldenes-“ respektive „Silbernes Zeitalter“ in die Stadtgeschichte eingingen. Das solltet ihr euch natürlich näher ansehen und besucht daher die Wohnhäuser der Künstler, von denen viele heute zu Museen umfunktioniert sind.

 Liszt-Statue

Liszt-Statue im Park an der Ilm.

Die Weimarer Republik und noch mal Goethe und Schiller

Weimars Theaterplatz diente nicht nur der Kunst, zudem war er Schauplatz eines der bedeutendsten Ereignisse der deutschen Geschichte. 1919 tagte im Deutschen Nationaltheater auf dem Theaterplatz die deutsches Nationalversammlung. Das Ergebnis? Die Reichsverfassung der Weimarer Republik. Heute finden im Theater wieder Aufführungen und Konzerte statt. Kultur an einem historisch bedeutenden Ort. Eine einmalige Gelegenheit – und natürlich typisch Weimar.

 Nationaltheater in Weimar.

Blick auf das geschichtsträchtige Nationaltheater in Weimar.

Wahrscheinlich fallen euch dabei auch die beiden bronzenen Statuen auf dem Theaterplatz auf. Goethe und Schiller sind zurück. Bereits 1857 wurde das Denkmal der beiden Dichter eingeweiht. Entworfen hat es der Dresdner Bildhauer Ernst Reutschel. Lasst euch übrigens nicht täuschen. Obwohl Goethe mit 1,69 Metern deutlich kleiner war als der 1,80 Meter große Schiller sind die beiden Statuen gleich groß. Goethe steht links, Schiller rechts.

Marktplatz mit Rathaus und Schiller-Goethe-Denkmal

Rathäuser sind immer beliebt. Ein Erklärungsversuch: die Architektur. Denn wie eigentlich immer überzeugt sie auch beim Weimarer Rathaus. 1841 im neogotischen Stil erbaut, findet ihr es mit seinem Glockenturm an der Westseite des Marktplatzes. Am besten kommt ihr um 10, 12, 15 oder 17 Uhr vorbei, wenn das Porzellanglockenspiel aus echtem Meißner Porzellan ertönt. Danach wandert euer Blick zum Cranachhaus an der Ostseite. Von der Neogotik begleitet es euch direkt in die Renaissance, bietet auffällige Säulen, Muschelnischen und bunte Farben. Hier verbrachte der berühmte Maler Lucas Cranach seine letzten Jahre.

 Rathaus in Weimar

Das Rathaus in Weimar – UNESCO-Weltkulturerbe.

Stadtschloss – Bach’sche Wirkungsstätte, mit Goethes Hilfe wiederaufgebaut

Nicht jede Weimarer Sehenswürdigkeit liegt mitten in der Altstadt – wenngleich ihr für das Stadtschloss keinen allzu weiten Weg auf euch nehmen müsst. Statt mittendrin findet ihr es einfach an der Ostseite, ganz in der Nähe des Ilmparks. Wo früher die Herzoge von Sachsen-Weimar und Eisenach residierten, findet ihr seit 2008 einen Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Klassisches Weimar“, heute zudem ein Schlossmuseum, in dem Ihr Malerei aus den Jahren 1500 bis 1900 bewundern könnt. Ohne Kunst geht in Weimar eben gar nichts. Übrigens befand sich genau hier Deutschlands erste Opernbühne. In der Schlosskirche arbeitete ein gewisser Johann Sebastian Bach und nachdem der Dreiflügelbau 1774 bis auf seine Umfassungsmauern niederbrannte, baute eine Schlossbaukomission unter der Leitung eines ebenfalls nicht ganz unbekannten Johann Wolfgang von Goethe das Weimarer Stadtschloss wieder auf.

 Stadtschloß in Weimar

Das bezaubernde Stadtschloß in Weimar.

Park an der Ilm – Goethes Gartenhaus und kleines Idyll

Künstler brauchen Ruhe. Selten schreibt es sich besser als in der Natur. Also nahm Johann Wolfgang von Goethe die Sache einfach selbst in die Hand und beteiligte sich höchstselbst an der Planung und Gestaltung des gut 1,5 Kilometer langen und 300 Meter breiten Weimarer Parks an der Ilm. Der Anfang. Denn Genie wäre nicht Genie, ließe es die Sache damit auf sich beruhen. Also ließ sich Goethe gleich auch noch ein Haus in den Park bauen, das ihr heute besichtigen könnte. Kommt aber nicht nur dafür in den Osten der Weimarer Altstadt. Hier lässt es sich bestens entspannen. Spazierengehen. Picknicken. Ballspielen mit den Kindern. Der Park an der Ilm ist Weimars Antwort auf die Frage nach ein wenig Entspannung im Grünen.

 Göthes Gartenhaus

Göthes Gartenhaus im Ilmpark in Weimar

Das Bauhaus – Pionierkunst und -architektur aus Weimar

Vom Bauhaus habt ihr sicher schon gehört. Kunst und Handwerk sollte es zusammenführen, die Architektur als Gesamtkunstwerk mit den anderen Künsten verbinden. So wollten es Henry van de Velde und Walter Gropius, als sie das Bauhaus in Weimar gründeten. 1919 war das. Doch auch heute ist der Einfluss des Bauhauses noch ungebrochen. Überzeugt euch selbst und besucht während eurer Städtereise nach Weimar das Bauhaus-Museum direkt beim Deutschen Nationaltheater. 2019, zum hundertjährigen Jubiläum, soll es in einen größeren Bau umziehen. Zudem findet ihr in Weimar, südlich der Altstadt, die Bauhaus-Universität mit ihren rund 4.000 Studenten, deren Haupthaus Henry van de Velde höchstselbst entwarf. Schaut euch unbedingt das geschwungene Treppenhaus im Innern an. Die Buslinie 1 bringt Euch quasi vor die Tür. Zudem meldet ihr euch am besten für einen Bauhaus-Spaziergang an. Dabei bringen Euch Studierende der Universität während eines Rundgangs Weimars Bauhausgeschichte näher.

 BauhausMuseum, Weimar

Das Bauhaus-Museum in Weimar.

Gedenkstätte Buchenwald

Von Zeit zu Zeit müssen wir uns in Erinnerung rufen, welch schlimme Auswirkungen blinder Hass gepaart mit blindem Folgen haben kann. Denn selten trat diese zerstörerisches Kombination deutlicher zutage als während des Dritten Reichs. Verbindet euren Besuch in Weimar daher mit einem Besuch der Gedenkstätte Buchenwald. Direkt vor den Toren der Stadt, auf dem Ettersberg, befindet sich das ehemalige Konzentrationslager, das heute als eindringliches Mahnmal dient. Mit dem Bus Nummer 6 braucht ihr vom Weimarer Hauptbahnhof rund 20 Minuten.

 Mahnmal für die vielen Opfer des Konzentrationslagers Buchenwald

Mahnmal für die vielen Opfer des Konzentrationslagers Buchenwald.

Herzogin Anna Amalia Bibliothek

Ohne Amalia wäre auch Weimar vielleicht niemals die Stadt geworden, die ihr während eures Städtetrips bewundert. Nach dem Tod Ihres Mannes, von Herzog Ernst August II., führten die Herzogin und ihr Sohn Herzog Carl August Weimar Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhundert durch das Goldene Zeitalter. Die Kunst entfaltete sich.

 Anna Amalia Bibliothek

Blick auf die historische Anna Amalia Bibliothek.

Ein besonderes Denkmal für die Herzogin findet ihr im Osten der Altstadt. Dort steht die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die über einer Million Werken ein Zuhause schenkt. Theoretisch könntet ihr im 9. Jahrhundert beginnen und Euch bis in die heutige Zeit durchlesen – wenngleich bei einem Brand 2004 einige Werke beschädigt oder zerstört wurden. Das Haus selbst ist längst wieder restauriert und jeden Besuch wert. Seht euch unbedingt den Rokoko-Saal an und bestellt Karten vor. Denn pro Tag dürfen nur 50 Besucher rein. Die Bibliothek findet ihr im Osten der Altstadt am Platz der Demokratie.