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3 Wiesn Alternativen – Wasen, Wurst- und Freimarkt

Es muss nicht immer das Oktoberfest sein. Vielleicht kennen Sie die Wiesn bereits, vielleicht ist Ihnen die Anreise nach München zu lang. So oder so haben wir Ihnen drei Alternativen rausgesucht, dank derer Sie im Herbst auch dann wunderschöne Volksfeste genießen, wenn die Wiesn nichts für Sie ist. Begleiten Sie GALERIA Reisen zum Cannstatter Wasen, auf den Bremer Freimarkt und zum Dürkheimer Wurstmarkt, dem größten Weinfest der Welt.

Der Cannstatter Wasen – nur etwas kleiner, nicht weniger aufregend

Der Zeitraum:

Es ist nicht zwingend eine Frage von „entweder oder“. Wiesn und Wasen. Theoretisch ginge beides. Denn Stuttgarts größtes Volks- beginnt im Normalfall eine Woche nach Münchens Oktoberfest. Bis 2006 stand zu Ehren Königs Wilhelms I., der „seinem“ Volk einst das Fest stiftete, grundsätzlich dessen Geburtstag, der 27. September, als Eröffnungstag fest. 2018 beginnt Ihre schwäbische Wiesn-Alternative am 28. September und dauert wie seit 2007 üblich exakt 17 Tage.

Die Geschichte:

Begonnen hat alles 1818, als die Stadt nach Missernten und Hungersnöten ein landwirtschaftliches Fest ins Leben rief. Das Cannstatter Volksfest war geboren und zog bereits im ersten Jahr über 30.000 Gäste und Teilnehmer an. 2018 ist das exakt 200 Jahre her. Doch damit nicht genug. Seinen Ursprung nahm der Wasen als „Landwirtschaftliches Hauptfest“, das ein Mix aus Viehprämierung, Volksfest, Viehmarkt und Pferderennen sein sollte.

Über die Jahre emanzipierte sich das Volksfest, das landwirtschaftliche Fest wurde irgendwann nur noch vierjährlich ausgetragen. Genau deshalb feiert es 2018 sein 100. Jubiläum. 200 Jahre. 100 Jahre. Zwei Jubiläen. Was läge da näher, als zwischen dem 26. September und 3. Oktober auf dem Stuttgarter Schlossplatz zusätzliches ein Historisches Volksfest abzuhalten? Es gibt ein eigens gebrautes Jubiläumsbier, dazu ein historisches Festzelt, Gaukler, Artisten und Fakire.

Die größten Attraktionen:

Sie war, ist und wird wahrscheinlich auch das Wahrzeichen des Cannstatter Wasens, Ihrer Stuttgarter Wiesn-Alternative, bleiben – obwohl sie mit ihren 26 Metern längst von anderen Attraktionen überragt wird. Ansehen müssen Sie sich die Fruchtsäule natürlich dennoch. Bereits zum ersten Wasen 1818 errichtet, wurde sie zwischenzeitlich verbannt, zum 100. Jubiläum wieder aufgebaut und seither jährlich mit Früchten geschmückt.

Ihnen ist nach Fahrgeschäften? Dann besuchen Sie das Expo-Riesenrad, das zwar nicht ganz so groß ist, wie das früher an selber Stelle aufgestellte Steiger-60-Meter-Riesenrad, Ihnen dennoch einen traumhaften Blick über das Volksfest bietet. Mit dem Flyer wartet zudem ein 80 Meter hohes Kettenkarussell – Stuttgart-Panorama inklusive.

Das Fest:

Viele Zugeständnisse müssen Sie nicht machen. Der Cannstatter Wasen ist nicht nur die perfekte Alternative zum Münchner Oktoberfest, gleichzeitig ist er nach der Wiesn das größte Volksfest der Welt. Auf dem 25 Hektar großen Festgelände des Stuttgarter NeckarPark tummeln sich im Stadtteil Bad Canstatt direkt am Neckar insgesamt 330 Betriebe. Es gibt Imbissbuden, Schausteller, Süssigkeitenstände, dazu insgesamt sieben Bierzelte, ein historisches und ein „normales“ Weinzelt sowie ein Veranstaltungszelt. Genügend Platz und Attraktionen für Sie und die ganze Familie, um im Herbst einen unvergesslichen Volksfesttag in Stuttgart zu genießen.

Der Bremer Freimarkt – ausgelassene Wiesn-Alternative auf Norddeutsch

Der Zeitraum:

Vernehmen Sie rund um Bremen den Ausruf „Ischa Freimaak“, bedeutet das ganz einfach, dass jetzt Freimarkt ist. Was wiederum heißt, dass so eben die traditionell 17 Tage andauernde „fünfte Jahreszeit“ der Hansestadt begonnen hat – und die fällt, ganz die herbstliche Vorzeige-Wiesn-Alternative, jedes Jahr aufs Neue auf die letzen beiden Wochen im Oktober.

Die Geschichte:

Viel mehr Tradition werden Sie auf deutschen Volksfesten selten finden. Auch nicht auf dem Oktoberfest. Bereits 1035 fand zur Feier der Bremer Marktgerechtigkeit der erste Freimarkt statt. Fast 1000 Jahre ist das her. Zuerst kamen die Bauern und Krämer, boten ihre Waren an, es folgten Gaukler, Spielleute, Wahrsager und machten aus dem ursprünglichen Handelsmarkt ein Volksfest – wenn auch mit einiger Verzögerung. Den endgültigen Wandel vollzog der Freimarkt erst mit Beginn des 19. Jahrhunderts, als auch Buden, Zelte und Fahrgeschäfte hinzukamen.

Die größten Attraktionen:

Ziehen Sie einen Besuch auf dem Freimarkt der Reise zur Münchner Wiesn vor, legen Sie ihn am besten auf den zweiten Samstag des Bremer Volksfests. Dann findet der Freimarktsumzug statt. Bis zu 5.000 aktive Teilnehmer und bis zu 250.000 Zuschauer begleiten das Spektakel. Ein echtes Highlight, bei dem teilnehmende Gruppen Süßigkeiten und Früchte in die Menge werfen und damit auch dem Nachwuchs eine kleine Freude machen. Action bekommen Sie im Anschluss auf dem Freimarkt selbst. Vor allem mit den neuen Überschlagskarussellen.

Das Fest:

Mit über 4 Millionen Besuchern pro Jahr zählt der Freimarkt nicht nur zu den größten Volksfesten Deutschlands, er rühmt sich – wahrscheinlich zurecht – als größtes Volksfest in Norddeutschland. Auf über 100.000 Quadratmetern findet der Rummel an gleich zwei Orten in Bremens Innenstadt an: Der Bremer Markplatz ist Schauplatz des Kleinen Freimarkts. Dort finden Sie historische Karusselle, heiße Mandeln und Schmalzgebäck – ein klassischer Rummel. Nicht weit entfernt, auf dem Historischen Markt rund um die Unser Lieben Frauen Kirche folgt ein Mittelalterdorf, das den Anfängen des Festes entspricht. Der „eigentliche“ Freimarkt findet wiederum auf der Bremer Bürgerweide statt. Insgesamt kommen über 300 Schausteller mit unterschiedlichen Fahrgeschäften und Buden zusammen.

Der Dürkheimer Wurstmarkt – Wiesn-Alternative für Weinliebhaber

Der Zeitraum:

Für manche Wiesn-Alternative müssen Sie gut planen. Beispielsweise, weil sie Ihnen nicht rund zwei Wochen für einen Besuch Zeit lässt, sondern sich lieber auf zwei lange Wochenenden konzentriert. Genau dieser Fall tritt in Dürkheim beim Wurstmarkt ein. Traditionell findet er am zweiten und dritten Septemberwochenende statt.

Die Geschichte:

Alles begann am „Monte Sancti Michaeli“. Am 29. September, dem Geburtstag des Heiligen Michael, war der Michaelsberg Ziel unzähliger Wallfahrer. Ein Markt entstand: der Michaelismarkt. Und als der Platz auf dem Berg zu knapp wurde, zog er kurzerhand auf die am Fuße gelegene Brühlwiese, die wiederum noch heute Schauplatz des Dürkheimer Wurstmarkts ist. Übrigens ist der „Monte Sancti Michaeli“ nicht nur Wallfahrtsort, zudem ist er der Pfalz älteste Weinlage. Ein entscheidender Fakt. Denn wo auf Wiesn, Wasen und Freimarkt mit Vorliebe Bier ausgeschenkt wird, genießen Besucher des Dürkheimer Wurstmarkts gemäß Tradition und Region vor allem Wein.

Die größten Attraktionen:

Gut, dass es gleich zwei Gelegenheiten gibt. Eines der beiden Feuerwerke des Wurstmarkts sollten Sie in jedem Fall mitnehmen. Nummer eins findet immer am Abend des ersten Dienstags statt, Nummer zwei beschließt das Weinfest. Vorher probieren Sie unbedingt den Jules Verne Tower aus, bei dem Sie in 80 Metern Höhe Kettenkarussell fahren: der höchste mobile Riesenkettenflieger der Welt. Sie möchten während Ihres Besuchs in der Pfalz ein wenig Pfälzer Mundart kennenlernen? Dann besuchen Sie unbedingt den Literarischen Frühshoppen des Wurstmarkts, bei dem Musiker und Literaten aus der Region ihren Humor vortragen und Sie die Weinspezialitäten der Pfalz genießen.

Das Fest:

Nur rund 18.000 Menschen leben in Bad Dürkheim. Kein Grund, nicht das größte Weinfest der Welt auszurichten. Gut 600.000 Menschen finden alljährlich ihren Weg in Richtung Pfalz und genießen in den „Schubkärchlern“ die Weinspezialitäten der Deutschen Weinstraße. An der befindet sich Bad Dürkheim – und möchte in so prädestinierter Lage natürlich die Vielfalt repräsentiert sehen. Entsprechend muss jeder Schank mindestens vier Weinsorten, darunter Riesling sowie einen (halb)trockenen anbieten. Besuchen Sie unbedingt auch das Weindorf. Dort wird am ersten Montag die Bad Dürkheimer Weinprinzessin gekürt.